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Der Wärmeverbund Flaach nutzt ab 2026 Abwärme der APD und reduziert damit seinen Bedarf an Waldhackschnitzel deutlich.

  • sgruendler
  • 20. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Okt.

Wertvoll ökologische Zusammenarbeit der Wärmeverbund AG Flaach und der APD Auen Pflege Dienst AG in Flaach. Die APD wird ab Januar 2026 ihre ganzjährig anfallende Abwärme ins Wärmenetz Flaach einspeisen. Die Wärmeverbund AG investiert dafür in den Ausbau der Technik und des Leitungsnetzes. Mit der Abwärmenutzung können rund 1'500 Schnitzelkubikmeter resp. über 300 Tonnen Waldhackschnitzel eingespart werden.


Die Wärmeverbund AG Flaach versorgt seit 10 Jahren die Gemeinde Flaach mit nachhaltiger Wärme

Die Wärmeverbund AG Flaach wurde 2015 gegründet und hat den damals maroden Wärmeverbund von der Gemeinde übernommen. Der Wärmeverbund läuft seit 10 Jahren zuverlässig und erfolgreich. Der Wärmeabsatz konnte seither laufend gesteigert werden mit neuen Wärmebezügern. Aktuell versorgt der Verbund rund 47 Kunden mit Wärme zum Heizen und fürs Brauchwarmwasser.


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Die Auen Pflege Dienst AG - seit 2002 mit Pionierleistungen am Markt

Die APD bietet ihren Kunden diverse Dienstleistungen in den Bereichen Landwirtschaft, Wald- und Flurstrassenunterhalt sowie Kompostierung an.

Seit 2019 produziert die APD zudem in einer eigenen Holzpyrolyse-Anlage hochwertige Pflanzenkohle. Diese wird zusammen mit verschiedenen Komponenten – unter anderem hochwertigem Kompost – zu Bodensubstraten weiterverarbeitet. Die daraus entstehenden Bodenverbesserer kommen insbesondere im Garten- und Obstbau zum Einsatz.

Die bei der Herstellung der Pflanzenkohle entstehende Abwärme wird teilweise als Prozessenergie genutzt und speist zusätzlich ein eigenes kleines Wärmenetz im Industriegebiet Botzen.


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Mehr Informationen auf www.a-p-d.ch


Zwei erfolgreiche Firmen - gemeinsam noch effizienter

Die Pyrolyseanlage zur Pflanzenkohlenproduktion der APD läuft ganzjährig und liefert entsprechend auch ganzjährig Abwärme. Bislang konnte diese nur teilweise für Holztrocknung und den Betrieb des kleinen Fernwärmeastes im Industriegebiet Botzen genutzt werden. Ein Grossteil der Abwärme musste vernichtet werden, auch weil ein grosser Energiespeicherung zur Pufferung bislang fehlte.

Gleichzeitig fehlte für Störungen ein redundantes System zur Wärmelieferung ins Wärmenetz Botzen. Bei Wartung / Unterhalt oder Störungen musste jeweils eine mobile Notheizung installiert werden, was hohe Betriebskosten verursacht hat.

Die Energiezentrale Flaach ihrerseits hat dank dem grossen Energiespeicher eine höhere Betriebssicherheit und kann die Abwärme von APD auch in Zeit geringen Absatzes (z.B. nachts) zwischenspeichern. Die Wärmeproduktion im Wärmeverbund Flaach läuft mit 100% Waldrestholz zwar bereits komplett klimaneutral, durch die Einspeisung von Abwärme der APD kann jedoch über 50 % des Holzbedarfs eingespart werden.

 

Zurzeit wird die Verbindungsleitung zwischen den beiden Standorten gebaut. Danach kann die APD Überschuss-Abwärme in die Energiezentrale Flaach liefern. Diese wird dort im gesamten Wärmeverbund genutzt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Wärme zu APD zurückzuspeisen. Beispielsweise bei Lastspitzen oder wenn im APD-Betrieb Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Für die Bezüger des Industriegebiets erhöht sich damit die Versorgungssicherheit.

 

Es macht deshalb Sinn die beiden Wärmeverbünde zusammenzuschliessen. Es profitieren die Kunden von einer besseren Versorgungssicherheit und die beiden Firmen können Synergien nutzen und ihre jeweiligen Anlagen effizienter betreiben.

Bereits ab Januar 2026 wird Abwärme der APD für alle Wärmeverbundkunden in Flaach genutzt.


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Termine und anstehende Arbeiten

Die Umbauten bei der APD haben mit dem Rückbau der alten Anlage bereits gestartet. Der Ersatz der Pyrolyseanlage neuster Generation erfolgt im Herbst 2025. Die neue Anlage soll dann ab Januar 2026 Wärme liefern.

Gleichzeit wird die neue 400 Meter lange Fernwärmeleitung von der Energiezentrale Flaach bis ins Industriegebiet Botzen gebaut. Diese wird Anfangs November in Betrieb gehen und bereits dann Wärme liefern.

Im Sommer 2026 wird die Energiezentrale Flaach mit einer neuen Gebäudeleitsystem ausgerüstet. Dieses ermöglich eine direkte Kommunikation zwischen den beiden Energiezentralen und punktuell auch mit einzelnen Kunden. Damit ist eine bessere Betriebsüberwachung und Optimierung möglich. Der Anteil der Abwärmenutzung kann damit maximiert werden.


Fotos vom Leitungsbau:

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Was ändert sich für die Kunden?

Sowohl für die Kunden der Wärmeverbund AG Flaach, wie auch der APD ändert sich grundsätzlich vorerst nichts. Die Wärmelieferverträge der ehemaligen Kunden von APD werden 1:1 übernommen.

Da die Abwärme der APD ganzjährig anfällt, plant die Wärmeverbund AG Flaach ihren Verbund neu ganzjährig – auch im Sommer – mit Wärme zu betreiben. Damit erhöht sich der Kundenkomfort ohne Folgekosten. Die bestehenden Kunden werden dazu noch individuell informiert.

 
 
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